Frauentour: Der Eselsweg- oder: Die Suche nach dem „E“

von Daniela Blumenauer

Eselsweg 2013

Am Freitag morgen trafen wir uns am Bahnhof in Fulda, um mit dem Zug bis zum Ausgangspunkt unsrer Tour, dem Bahnhof Schlüchtern, zu fahren.
Von dort aus wollten wir den Eselsweg bezwingen, der im Mittelalter genutzt wurde, um Salz aus Fulda auf Eseln zollfrei nach Miltenberg am Main zu bringen.

Unser Gepäck für die dreitägige Tour trugen wir auf dem Rücken. Deshalb hatten wir nur das Nötigste dabei: Wechselkleidung, Trinkflaschen und Riegel, Flickzeug und die Kosmetiknotausrüstung (war ja schließlich die Damentour!).

Nachdem wir bei schönstem Wetter das erste „E“ - welches die durchgängige Kennzeichnung des Weges darstellte, entdeckt hatten, waren wir besessen von der Suche nach dem nächten „E“!

Von Schlüchtern aus mussten wir, um Höhe zu gewinnen, erst einmal eine steile Rampe hinauf. Danach folgten im ersten Teil des Weges vornehmlich Forst und Wiesenwege, die eine tolle Aussicht über das Kinzigtal ermöglichten und bis auf die Anstiege technisch nicht allzu anspruchsvoll zu erklimmen waren.
Um Mittagspause zu machen, mussten wir den Eselsweg verlassen, da sich entlang der Strecke nur sehr wenige Einkehrmöglichkeiten befinden. Da sich aber die einzige Lokalität im Ort, die geöffnet hatte, nicht gerade als der Geheimtipp für hungrige Radfahrer herausstellte, beschlossen wir, für den nächsten Tag lieber Lunchpakete für ein Picknick mitzunehmen!
Der zweite Teil der Strecke des ersten Tages führte von da an hauptsächlich durch den wunderschönen Spessartwald, und die Anzahl der Trails und Pfädchen begannen sich zu verdichten! Die eine oder andere Panne musste behoben werden, aber wir ließen uns nicht unterkriegen, genossen die Tour und waren bester Laune, auch wenn die Oberschenkel nach den ersten 65km und 1400hm so langsam ganz schön zwickten!
Dafür wurden wir mit unsrer Wellness-Unterkunft in einem tollen Landgasthof in Heigenbrücken entschädigt! Kalte Getränke, heiße Dusche, leckeres Essen und ein kuscheliges Bett – da konnte der nächste Tag kommen!!!

Nach einem super Frühstück begann der zweite Trailabschnitt damit, dass wir die Höhe, die wir kaputt gemacht hatten, um in den Ort zu gelangen, wieder aufnehmen mussten! Ganz schön anstrengend, aber kein Problem für uns!!!
Die Tour des zweiten Tages hielt das, was das Ende des ersten Tages versprochen hatte: Trails und Pfädchen bergauf und bergab ohne Ende!!! Supergenial!!! Da weiß man, warum man ein Mountainbike hat!!! Wer auf dieser Tour nicht gelernt hat, sein Rad zu schätzen, ist selbst schuld!!!
Nach weiteren 60km und 1100hm erreichten wir abends erschöpft, aber glücklich und ohne nennenswerte Strecken auf „normalen“ Wegen gefahren zu sein, das Ende des Weges: das Kloster Engelberg in Großheubach, mit einer Wahnsinnsaussicht und einer Klosterbrauerei, die wir sofort ansteuerten! Das war nötig!!!

Wir verbrachten die Nacht in der Mehrbett-Biker-Suite im Gasthof „Brezel“, und feierten unsere erfolgreich abgeschlossene Tour mit Produkten der hauseigenen Schnapsbrennerei.
Trotzdem (...oder vielleicht auch deswegen...), waren wir am nächsten Morgen alle wieder mehr oder weniger motiviert, den Weg bis zum Bahnhof nach Hanau auch noch mit dem Rad zu erfahren!
Die vielen Radfahrer und Fußgänger auf dem Radweg entlang des Mains waren der reinste Kulturschock, nachdem wir 2 Tage quasi in der Wildnis verbracht hatten, aber wenigstens gab's keine Anstiege mehr.

Fast komplikationslos erreichten wir nach 75km den Hanauer Bahnhof und fuhren mit dem Zug wieder zurück nach Hause.

Eine superschöne, absolut empfehlenswerte Tour, die uns allen unglaublich viel Spaß gemacht hat, war zu Ende! Auch wenn wir noch einige Tage von den Nachwirkungen in Beinen, Po und Rücken zehren würden, waren wir uns einig darin, dass die nächste Tour gebucht wird!

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